Gynäkologie / Kinderwunsch

Bei Beschwerden rund um den weiblichen Zyklus und die Menstruation, bei unerfülltem Kinderwunsch, bei Schwangerschaftsbeschwerden / zur Geburtsvorbereitung und bei klimakterischen Beschwerden kann die Traditionelle Chinesische Medizin wertvolle und effiziente Dienste leisten.

 

Therapeutisches Vorgehen

 

1.     Zentral ist in jedem Fall das Erstellen einer korrekten TCM Diagnose nach den Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin und die entsprechende Behandlung mit Akupunktur, Arzneimittel und/oder Tuina-Massage. Dies ist mehr der ganzheitliche Aspekt der Behandlung.

 

Siehe TCM im Überblick

 

2.     Das Wissen der Schulmedizin bzw. das Vorhandensein einer schulmedizinischen Diagnose fliesst auch in die TCM Behandlung mit ein. Hier liegt der Fokus mehr auf den konkreten Beschwerden/Symptomen als in der Ganzheitlichkeit.

 

3.     Anders als in der Schulmedizin legt die Traditionelle Chinesische Medizin im Zusammenhang mit Kinderwunsch grösseren Wert auf die Regulierung des Menstruationszyklus und verfügt auch über die therapeutischen Mittel, welche eine solche Regulierung oft möglich machen.

 

Kinderwunsch und Menstruationszyklus

 

Zyklen können sehr unterschiedlich sein. Viele Frauen werden auch mit langen oder kurzen Zyklen schwanger. Wenn eine Frau mit Kinderwunsch jedoch nicht im gewünschten Zeitraum schwanger werden kann, besteht Handlungsbedarf. Der Zyklus muss in diesem Fall genauer unter die Lupe genommen und mithilfe von Akupunktur und chinesischer Kräutermedizin reguliert werden. Diagnostisch helfen dabei die klassische TCM Diagnose, das genaue Erfragen des Zyklusgeschehens und die Basaltemperaturkurve. Auch moderne Methoden wie der Ovulationstest zur Überprüfung des Eisprungs können für den TCM Therapeuten hilfreich sein.

 

Häufige Symptome von Zyklusunregelmässigkeitenübermässige Schmerzen, zu lange oder zu kurze Zyklen, unregelmässige Zyklen, Ausbleiben der Menstruation, zu geringe oder zu starke Blutung, Zwischenblutungen, Schmierblutungen, Ausbleiben des Eisprungs.

 

Aus dem Menstruationszyklus lässt sich in einem gewissen Sinne der Zustand des gesamten Systems ablesen. Den Zyklus zu regulieren bedeutet, nebst dem Erreichen einer guten Ausgangspositio für eine Schwangerschaft, das ganze System zu harmonisieren und zu stärken.

 

Zusammenarbeit mit der Schulmedizin

 

Jede Methode hat ihre Stärken, die es zu nutzen gilt. Die TCM kann problemlos ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt werden. Ein mittlerweilen gut dokumentiertes Beispiel ist der Einsatz von Akupunktur bei der künstlichen Befruchtung IVF / ICSI. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass sich die Schwangerschaftsrate mithilfe der Akupunktur vor- und nach einem Embryonentransfer deutlich erhöht. Am sinnvollsten ist es, einige Wochen bis Monate vor dem eigentlichen Beginn eines IVF /ICSI Zyklus oder anderen reproduktionsmedizinischen Massnahmen mit Akupunktur und TCM-Arzneimitteltherapie zu behandeln, damit sich die Frau in eine gute Ausgangsposition bringen kann. In der TCM-Sprache ausgedrückt heisst das: Qi, Blut, Yin, Yang und Jing aufbauen und ins Gleichgewicht bringen, Qi- und Blutstagnationen beseitigen, pathologische Hitze oder Kälte klären, den Geist beruhigen u.v.m..

 

Andererseits verfügt die Schulmedizin über Medikamente, beispielsweise zum Auslösen des Eisprunges, welche der TCM klar überlegen sind und gegebenenfalls schnell zum gewünschten Resultat führen.

 

Fazit: Das Richtige zur richtigen Zeit oder eine vernünftige Kombination aus Schulmedizin und TCM ist sicher am sinnvollsten. Bei mehreren Kinderwunschzentren in der Schweiz ist eine solche Zusammenarbeit mittlerweile Standart.